Die zwei Striche – Eine Kung – Fu – Story

Bruce Lee und die zwei Striche

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Bruce Lee stand im Hofe des alten chinesischen Klosters und sprach zu einem seiner Schüler: „Stell dir die, zu gegenüber stellenden, Leistungs-level einmal ganz praktisch als zwei Striche vor. Nun gibt es der Menschen zweierlei…- Die Einen,- die versuchen durch tägliches Praktizieren immer besser zu werden und mit wachsenden Fähigkeiten, verbunden mit hartem und regelmäßigem ( Kung-Fu … später war es dann das „JEET KUNE DO“ – „mein eigener Weg“) Training, wuchsen sie zu starken Kämpfern heran und somit wurde der Strich, der ja die Leistungen des Schülers darstellte, immer länger.

Nun geschah es, dass sein Mitschüler Tsao-Penn eifersüchtig auf Bruce Lee`s Lieblingsschüler (so schien es jedenfalls für Tsao-Penn) war und diesem seinen Erfolg nicht gönnen wollte. Mit wachem Auge beobachtete er seinen Meister, wie er die beiden Kämpfer verglich, in dem er zwei Striche mit einem Stöckchen in den Sand malte.

Einmal bewertete Bruce Lee die Bodenkampftechnik dann wieder das Üben an der Holzpuppe. Wie waren ihre unterschiedlichen Leistungen im Chi-Sao ? ( „Klebende Hände“ – eine Übung im WT ,– um zu Fühlen…- wohin die Kraft des Gegners ihren Weg nimmt – und diese dann „biegsam wie eine Weide“ aufzunehmen und ins Nichts leiten zu lassen – …“ein nicht flexibler, starrer Ast bricht irgendwann – dies ist nur eine Frage der aufzuwendenden Energie, umgewandelt in Kraft… die Weide aber bricht nicht“).

Meist war es so, dass der Beste unter ihnen zum Meister ernannt wurde und das Kloster verließ, um sich nun seine eigenen Schüler zu suchen. Da der Sifu seine beiden Schüler morgen testen würde, entwickelte der hinterhältige Tsao-Penn einen perfiden Plan:

Anstatt- aber vielleicht noch etwas härter zu Üben und mehr zu trainieren, wollte der faule Miesling, am nächsten Morgen seinem „Konkurrenten“ eine Falle stellen, von der natürlich niemand etwas ahnte. Als sie also am nächsten Morgen in den, von der Morgensonne in gespenstisches Licht getauchten, Hof traten und sich in einem leichten Sparring aufzuwärmen suchten.

Denn trotz der Sonne, die noch nicht über sehr viel Kraft verfügte, war es an diesem Morgen doch etwas frostig. Als Bruce Lee den Hof betrat, verbeugten sich die Beiden ehrfürchtig und respektvoll vor ihrem Sifu. Dann verbeugten sie sich auch voreinander , und signalisierten damit, dem jeweils anderen, dass der Kampf fair und gerecht ablaufen solle (im Rest der Welt – also außerhalb Chinas – gibt es ja auch die Ansage in einem z.B. … sagen wir Boxkampf …

…“Möge der Bessere gewinnen“

Nun trug es sich der Überlieferung so zu, dass der listige, faule und hinterhältige Tsao Penn (der sich nicht in der Lage sah – seinen Gegner mit „legalen Mitteln“ zu schlagen), seinem Gegenüber immer wieder kleine „Nicklichkeiten“zu kommen ließ:

Mal stellte er ihm ganz frech das Bein, oder…wenn der Andere sich zu konzentrierten suchte, um die 8 Formen (Siu nim Tao – oder auch „kleine-Idee-Form) des Wing-Tsun möglichst genau zu absolvieren und die Augen dabei geschlossen hielt…brachte Tsao Penn seinen Mitschüler durch einen kleinen Schubs aus dem Gleichgewicht, wenn der Sifu nicht so genau hinzusehen zu schien. Wenn Bruce Lee sich dann wieder seinen Schülern zuwandte, sah er nur wie Tsao-Penn voll konzentriert und in sich- und sein Chi versunken, ganz ruhig seine Formen so machte, wie Beide es ja gelernt hatten.

Daneben stand der „Lieblingsschüler“ , ziemlich wacklig auf den Beinen und leicht schwankend, von dem leichten Stoß, den ihm Tsao-Penn, nur Bruchteile zuvor, mitgegeben hatte- sein Gleichgewicht versuchte wieder her zu stellen, welches ihm dann nach ein paar Sekunden des „Wackelns“ auch gelang. So verging der Vormittag und es gelang Tsao-Penn immer wieder, die sonst einwandfrei laufenden Übungen seines Gegners, empfindlich (in genau den richtigen Momenten ) erneut und erneut zu stören.

Am Nachmittag wurden dann die Ergebnisse der heutigen Prüfung bekannt gegeben. Tsao-Penn hatte bestanden und sein Gegner nicht. Der Sifu sprach dann zu jedem einzeln: „Tja…begann er…was soll ich sagen? ich glaube du solltest noch ein weiteres Jahr hier bei uns im Kloster bleiben. Dabei richtete sich sein Blick auf Tsao-Penn`s Mitschüler. – Der beschämt den Kopf hängen ließ.

Du aber… (sein Blick ruhte auf Tsao – und dieser schien nichts gutes zu bedeuten)…du aber hast bestanden…Nun gehe und verlass unsere Gemeinschaft. Du hast ja bewiesen das du es zur Meisterschaftlichkeit gebracht hast. Nun gehe deiner Wege und packe deine Sachen. Damit wand sich der Sifu um und ging ohne ein weiteres Wort der Erklärung in das, vollkommen aus Bambus gebaute, Haus zurück.

Tsao- Penn packte sein Bündel und verließ dann durch das große Tor das heilige Kloster. Was er nicht ahnte war, dass es im ganzen Land bekannt war, dass nur wahre Meister das Klosterleben hinter sich ließen. So kam es das sich im Dorf immer wieder allerlei Hitzköpfe, die extra aus anderen Kantonen angereist waren, aufhielten, um sich im Kampf zu messen.

Schon auf der Straße begegnete Tsao-Penn dem ersten dieser Herausforderer. Es gab einen kurzen Kampf… – …

Tage später fand ein Bauer seinen geschundenen Leichnam auf seinem Reisfeld.

Als die Schüler davon hörten, berichteten sie aufgeregt ihrem Sifu, – was geschehen war – und sie verstanden die Welt nicht mehr: Sie hatten doch bei der Beurteilung im Hof, deutlich gesehen wie der Meister mit seiner „Strich – Methode“ die jeweiligen Leistungen bewertet hatte. Tsao Penn`s Strich war doch wesentlich länger, als der von seinem Mitschüler. Wie konnte er so leicht verlieren?…

Dieses musste doch bedeuten, dass Tsao-Penn es zu wahrer Meisterschaft im Jeet Kune Do gebracht hatte. Und wenn er sogar besser als sein Mitschüler kämpfte, der immerhin der Beste Novize im ganzen Kanton war, – konnte hier etwas nicht stimmen. Wie konnte es geschehen sein, dass ein mittelmäßiger Straßenschläger ihren ehemaligen Mitschüler tot schlug???

Der Meister trat zu seinen Schülern, die einen Kreis um ihn gebildet hatten, um ja nichts zu verpassen, auf den, aus feinem gelblichen Sand bestehenden, Hof, nahm sich sein Stöckchen und malte zwei strich in den Sand. Er sagte:

„Diese Striche symbolisieren eure jeweilige Leistung. Die einen praktizieren ihre Formen täglich mehrmals, oder üben noch lange nach Sonnenuntergang an der Holzpuppe (siehe Bild unten), die sich im Andachtsraum der Mönche, gleich neben der riesigen, gülden – glänzenden Buddha – Statue, mit ihrem verschmitzten Lächeln befand. Sie machten ihren (Leistungs-) Strich durch Fleiß, Disziplin und Kampfkraft jeden Tag ein kleines Stückchen länger.

Manch einer versucht jedoch mich, -und was noch viel schlimmer ist – auch sich selbst – zu betrügen. Du… (und dabei zeigte er auf Tsao`s gestrigen Gegner)… hast ordentlich trainiert, warst fleißig und gelehrsam. Tsao aber hatte durch seine innere Haltung (er war faul, feige, hinterhältig und dumm) ein „Wachsen“ seiner Fähigkeiten von vorne herein verhindert.

So hatte er, wenn schon sein Strich nicht mehr wachsen würde, durch seine Störmanöver dafür gesorgt (durch betrügerisches und unehrenhafte Handeln) , dass seinem Gegenüber Fehler unterliefen und ich so immer ein kleines Stückchen mehr des Striches weggewischt habe.

Und da die Regeln des Klosters nun einmal besagten, dass der Schüler der der Beste sei (und den längsten (Leistungs-) Strich hatte) unsere Gemeinschaft verlassen muss, habe ich Tsao-Penn in die Welt außerhalb dieser geschützten Anlage geschickt – damit er sich beweisen möge.

Doch die Welt da draußen kann kalt, gemein und gefährlich sein. Deshalb darf auch nur der beste Schüler durch das goldene Tor gehen, welches in den Zaun, der unseren Klosterbereich umschließt, vor langer Zeit, eingelassen wurde. Von Außen betrachtet war es ja auch so…der Schüler mit dem längsten Strich war entlassen worden…

und nun Tod….

Und die Moral.?…….Was denkt ihr???

Meine Kunst

Anmerkung des Autors:

R.I.P. I will follow the steps …to personel liberation

(Die Anregung zu dieser kleinen Geschichte habe ich dem Grabstein Bruce Lee`s entnommen, auf dem sein Weg (der Jeet kune do) zur persönlichen Befreiung ( des Geistes) verewigt wurde.

Im Jahr 1992 war ich in Seattle und konnte nicht umhin das Grab meines Sifu zu besuchen und ihm meine Ehrerbietung zu erweisen. Schließlich habe ich Jahre damit verbracht Wing Tsun zu erlernen (ich steckte damals in der Vorbereitung zur neunten Schülerprüfung).

Ich trainierte zu der Zeit etwa drei mal in der Woche und habe immer noch ( je nach Kassenstand) am Wochenende Privat-Einzelunterricht gehabt, oder Gruppenkurse von Sifu Kernspecht besucht.

Leider sind die Fotos, auf denen ich mich gefilmt habe, wie ich an seinem Grab sitze und meditiere und meine 8 Formen (Siu nim tau – oder auch: kleine-Idee-Form ) praktiziere – im Moment nicht auffindbar-.

(Die Fotos, die ich von Jimi Hendrix Grab gemacht habe, finde ich i.M. genau so wenig).

BRUCE LEE in Hong Kong (Ocean Teminal, April 1972)

« Wann immer ich mich umsehe,
wird mir eines stets bewusst, nämlich:
Sei immer du selbst, bring dich selbst zum Ausdruck,
habe Vertrauen zu dir selbst.
Ziehe nicht los und suche nach einer erfolgreichen Persönlichkeit,
um ihr nachzueifern. »


Bruce Lee – 李小龍 (Lee Siu Loong),
geboren am 27. November 1940 in San Francisco als Li Jun-fan – 李振藩,
war Kampfkünstler (Gründer des Jeet Kune Do – 截拳道), Lehrer, Schauspieler und Filmemacher.
Am 20. Juli 1973 verstarb er unerwartet mit nur 32 Jahren an den Folgen eines Gehirnödems in Hong Kong.
Bruce Lee, der die Welt des Kampfsports prägte wie kein anderer zuvor, gilt als Ikone des Martial-Arts-Films.


Ip – Man (1942 – 1970) – Bruce Lee`s erster Lehrer und mein Gross – SIFU

Wing Tsun – Holzpuppe …als Traininspartner…an der sowohl die Techniken des Kung – Fu geübt werden …und die auch die Abhärtung ( z.B. der Handkanten – hier wurde das Holz jedoch umwickelt- um den Übenden zu schonen))

Meine Kunst

Kategorien JakobswegSchlagwörter ,

2 Kommentare zu „Die zwei Striche – Eine Kung – Fu – Story

  1. bruce lee…..hero

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  2. wt…….beste kampfkunst…..sei wie eine weide

    Gefällt 2 Personen

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